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Männersache

Prostata und mehr..

Vortrag vom 6.Mai 2003

 

 


 
Dr.Goniva, Urologe in Linz
Dr.Goniva referierte über Prostataerkrankung und die erektile Dysfunktion ("Impotenz")


 


 
 


 
vlnr:Bgm.Johann Kaiser,Dr.Fernand Goniva,Dr.Gertraud Deim,Dr.Bernhard Schütz
 


 

 

Das Thema Vorsorge hat unter den Kirchschlager Männern einen grossen Stellenwert.





























Zusammenfassung:

Ein Organ namens Prostata:



Jeder Mann hat sie, aber kaum einer kennt sie, denn:
Prostatabeschwerden sind nicht unbedingt ein "Stammtischthema"
"Mann" wartet bei Beschwerden mit dem Gang zum Arzt, bis es zu spät ist



Prostatabeschwerden hat es immer gegeben.
Schon die ägyptischen Pharaonen beschäftigten

Hüter der Wasserwege
weil auch Halbgötter in gestandenen Jahren unter Schwierigkeiten beim kleinen Geschäft litten.

Funktion der Prostata

Die Prostata produziert eine milchige Flüssigkeit, den "Samenerguss", welche zur Beweglichkeit der Samenfäden notwendig ist.


Beim Orgasmus wird die Prostata zum Kompressor: Ihre rhythmischen Kontraktionen kurz vor dem Samenerguss verschaffen höchste Lustgefühle

Lästig, aber gutartig:
Die Prostatavergrößerung

80 bis 90 Prozent der über 45-jährigen Männer bekommen eine gutartige Prostatavergrößerung
ein Drittel dadurch auch Beschwerden
Im folgenden Selbsttest sind die wesentlichen Beschwerden bei Prostatavergrößerung angeführt, aber auch bei einem Testergebnis von 0 Punkten soll die Vorsorgeuntersuchung gemacht werden, denn:
Bösartige Veränderungen der Prostata machen vorerst keine Beschwerden

Selbsttest

Still, aber bösartig:
Der Prostatakrebs

In Oberösterreich erkranken jährlich rund 1000 Männer neu an Prostatakrebs
Prostatakrebs ist der häufigste Tumor des Mannes
Es gibt mehr Männer mit Prostatakrebs als Frauen mit Brustkrebs


Beschwerden bei bösartiger Veränderung
Im Anfangsstadium keine Beschwerden

"WENN NICHTS MEHR GEHT"

Verwendete man früher für das "Nicht-mehr-Können" fälschlicherweise den Begriff "Impotenz", so spricht man heute von einer erektilen Dysfunktion (Erektionsstörung = E.D.).
Die erektile Dysfunktion ist definiert als die Unfähigkeit, eine Erektion zu erreichen oder aufrecht zu erhalten, die für ein befriedigendes Sexualleben ausreicht.
Schätzungsweise 600.000 Männer sind in Österreich von erektiler Dysfunktion betroffen.
Mit zunehmendem Alter tritt die E.D. häufiger auf, ist jedoch keine normale Alterserscheinung.
Ein großes Problem zur Therapie der E.D. liegt darin, dass Patienten und manchmal auch Ärzte es vermeiden, über Sexualität zu sprechen.
Der Erektionsmechanismus ist ein komplizierter Vorgang.
Lust und Erektion beginnen im Kopf. In einem bestimmten Bereich des Gehirns befindet sich das "Lustzentrum", von dem aus Impulse über das Rückenmark und über Nerven in den Penis geleitet werden, wodurch es zu einer Blutfülle im Penis und zur anschließenden Erektion kommt.


Sowohl organische (=körperliche) als auch psychische Ursachen können eine erektile Dysfunktion bedingen.
Typische organische Ursachen sind:
Diabetes mellitus (Zucker)
Herz- Kreislauferkrankungen
verschiedene Arzneimittel (insbesondere Blutdrucksenker)
Alkohol
Nikotin
Operationen im Beckenbereich (z.B. Prostatakrebsoperationen!)
Verletzungen und Erkrankungen des Rückmarks.
Eine erektile Dysfunktion bedarf immer einer ärztlichen Untersuchung
Häufig finden sich ja bei Männern mit diesen Problem auch Veränderung an den Herzkranzgefäßen. Für den behandelnden Arzt ist eine gezielte Diagnostik unumgänglich: obligat ist eine ausführliches Gespräch, die körperliche Untersuchung, meist eine Blutabnahme; eingreifendere Untersuchungen sind selten angezeigt.
In der Behandlung der erektilen Dysfunktion unterscheiden wir heute verschiedene Methoden:
Risikofaktoren begrenzen (Alkohol, Nikotin, Stressabbau, Zuckereinstellung, etc.)
Behandlung mit erektionsfördernden oder hormonellen Medikamenten
Schwellkörper-Selbstinjektion
Vakuumpumpe
Operationen wie Penisprothese oder Gefäßrekonstruktion
Psychotherapie

Mit der Einführung von "Viagra" hat sich die Therapie der E.D. entscheidend verändert. Viagra wirkt direkt im Penisbereich durch eine Erhöhung der Blutzufuhr. Mittlerweile gibt es mehrere Jahre Erfahrung mit diesem Präparat und es stellte sich heraus, dass Viagra eine sichere Substanz ist, wenn sie vom richtigen Patienten nach entsprechender ärztlicher Fachberatung und Verschreibung richtig eingenommen wird.

Ein zweites Medikament steht ebenfalls in Tablettenform zur Verfügung:
Uprima bzw. das identische Ixense; diese bewirken die Erektion über eine Stimulierung des Lustzentrums im Gehirn.

Bei Mangel des männlichen Sexualhormons kann man mittels Injektionen und Implantaten den Hormonspiegel anheben.

Wenn weder die Begrenzung der Risikofaktoren noch die medikamentösen Behandlungen zum gewünschten Erfolg führen, dann stehen diesen Männern aufwändigere Methoden zur Verfügung z.B.: Selbst-Injektionstherapie in den Penis: hier wird mittels einer winzigen Nadel - ähnlich wie sich manche Zuckerkranke Insulin spritzen - Substanzen direkt in den Schwellkörper eingebracht werden Vakuumpumpe: in einer Plexiglashülle über dem Penis wird ein Unterdruck erzeugt, sodass im Penis eine Blutfülle entsteht, die nach Entfernen der Hülle mit einem Kunststoffring an der Penisbasis erhalten wird. Es ist eine sichere Methode ohne Risiken, aber in Europa nicht sehr verbreitet.

Führen all diese Behandlungen nicht zum Erfolg, bleibt als letzter Ausweg das Einsetzen einer Penisprothese. Es wird hierbei zwei Silikonzylinder in die Schwellkörper des Penis eingepflanzt, welche bei Bedarf mittels eines unter der Haut liegenden Pumpensystems aufgefüllt bzw. wieder entleert werden können.

Liegen keine organischen Ursachen für eine erektile Dysfunktion vor, ist es oftmals zielführend, neben den genannten medikamentösen Therapiemöglichkeiten dem Betroffenen eine Psychotherapie zu empfehlen, die für einen dauerhaften Erfolg wesentlich scheint.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat eine klare Definition für die E.D. aufgestellt:
"Erektile Dysfunktion ist keine Frage des Lebensstils, sondern eine Erkrankung. Der Patient hat ein Recht auf seine sexuelle Gesundheit."
Der für diese Probleme zuständige Fachmann ist der Urologe, dieses Spezialgebiet der Urologie wird auch "Andrologie" genannt.