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Bluthochdruck

Votrag vom 15.10.2003



 
Dr.Moser.FA für Innere Medizin in Linz


Zusammenfassung:

Der Blutdruck ist der in Blutgefäßen und Herzkammern herrschende Druck. Er ist abhängig von der Pumpkraft des Herzens, dem Gefäßwiderstand und dem Blutvolumen. Ist der Druck dauerhaft zu hoch, werden über die Jahre die Blutgefäße geschädigt, und es drohen Folgeerkrankungen, die den gesamten Körper betreffen können.



Wann spricht man von erhöhtem Blutdruck?

Optimaler Blutdruck unter 120/80
Normaler Blutdruck unter 130/85
Grenze zur Hypertonie 140/90
Grad 1: milde Hypertonie unter 160/100
Grad 2: mittelgradige Hypertonie unter 180/110
Grad 3: schwere Hypertonie über 180/110

Welche Ursachen hat die Hypertonie?

Häufig kann die Ursache für erhöhten Blutdruck nicht eruiert werden. In diesem Fall spricht man von primär erhöhtem Blutdruck (Essentielle Hypertonie). Dieser ist meist Folge einer Kombination verschiedener Risikofaktoren.

Bei der Sekundären Hypertonie liegt dem Hochdruck eine andere Krankheit zugrunde. Folgende Erkrankungen können den Blutdruck erhöhen:

Chronische Nierenleiden
Verengung der Nierenarterien
hormonelle Störungen
bestimmte Geschwüre
Arterienverkalkung (Atherosklerose).

Was sollten Sie bei der Blutdruckmessung beachten?

Seien Sie entspannt und ausgeruht. Beim Arzt oder Apotheker sollte der Blutdruck nicht sofort bei Ihrem Eintreffen gemessen werden, sondern frühestens nach zehn Minuten.

Legen Sie die Manschette immer zwei fingerbreit oberhalb der Armbeuge an.

Pumpen Sie die Manschette um etwa 30 mmHg über den zu erwartenden oberen Blutdruckwert auf.

Benutzen Sie eine Manschette, die Ihrem Oberarmumfang angepasst ist. Lassen Sie sich beim Gerätekauf beraten.



Fehlerquellen:

Oberhalb der Druckmanschette darf der Arm nicht abgeschnürt werden

Diskrepanz zwischen Manschettenbreite und Armumfang

Druckmanschette beim Anlegen nicht luftleer

Druckmanschette wird zu straff oder zu locker angelegt

Meßpunkt (Manschette oder Meßgerät) nicht auf Herzhöhe

Zieldruck beim Aufblasen zu hoch oder zu niedrig gewählt

Druckablaßgeschwindigkeit verkehrt

Zu rasch aufeinander folgende Messungen am gleichen Arm

Ständiger Wechsel des Meßarmes

Messungen bei ständig verschiedenen Körperpositionen

Meßzeitpunkte werden immer unterschiedlich gewählt




Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?

Behandlungsziel ist die Normalisierung des Blutdrucks auf Werte unter 140/90. Für Diabetiker und Patienten, die an Gefäßerkrankungen leiden, liegen die Zielwerte etwas niedriger - bei 130/80

Erfordert der Bluthochdruck medizinische Behandlung, muss diese meist lebenslang erfolgen. Die Therapie darf keinesfalls ohne Rücksprache mit dem Arzt abgesetzt werden. Eine Normalisierung des Blutdrucks ist Folge der Behandlung und kein Zeichen, dass diese überflüssig ist! Die Medikamente sollten besonders regelmäßig und immer zur gleichen Tageszeit eingenommen werden, um jederzeit optimale Wirkspiegel im Blut aufrecht zu erhalten. Zur Blutdrucksenkung stehen mehrere Medikamente (Antihypertensiva) zur Verfügung, die an verschiedenen Stellen im Körper ansetzen:

Harntreibende Medikamente (Diuretika)
befreien den Körper von überschüssigen Salzen und zu viel Flüssigkeit. Dadurch wird das Blutvolumen verringert, der Gefäßwiderstand fällt. Diuretika werden in Thiazide, Schleifen-Diuretika und kaliumsparende Diuretika unterteilt, jedes wirkt auf einen anderen Bereich der Niere. Manchmal werden Kombinationspräparate verschrieben. Da diese Medikamente dem Körper Mineralstoffe entziehen, wird oft Kalium zugesetzt. Alternativ können Kaliumtabletten eingenommen werden.

Beta-Blocker
wirken auf den Adrenalin-Haushalt. Das Herz wird entlastet und schlägt etwas langsamer.

Alpha-Blocker
hemmen bestimmte Rezeptoren in den Gefäßwänden. Dadurch entspannen sich die Gefäße und der Blutdruck fällt.

Kalzium-Blocker
senken die Spannung in den Gefäßwänden. Dadurch fällt der Blutdruck, das Herz muss sich weniger anstrengen. Außerdem wirken sie leicht entspannend auf Herzmuskelzellen und senken so den Sauerstoffbedarf des Herzens.

ACE-Hemmer und Angiotesin-II-Rezeptorantagonisten
wirken gefäßerweiternd und damit blutdrucksenkend. Sie hemmen ein Hormon, das gefäßverengend wirkt und entlasten so das Herz.